Falkenberg
Mal wieder auf breiten Reifen unterwegs. Für Falkenberg und Umgebung genau richtig. Der Ortsteil im Nordosten von Berlin gehört zum Bezirk Lichtenberg und grenzt an Brandenburg. Rieselfelder wurden hier angelegt, deren Becken noch gut zu erkennen sind. Grasende Rinder und Pferde, Obstbaumalleen ziehen sich durch die Landschaft, es zirpt und piept überall. Neuntöter konnte ich das erste Mal beobachten.
Die leider nicht freilebenden Tiere hörte ich bereits aus der Ferne im Tierheim bellen. Zum Haupteingang des riesigen Baus fährt man an endlosen Betonmauern entlang.
Im alten Dorfkern selbst werden auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofs Eigentumswohnungen & -häuser gebaut und bereits verkauft. In der renovierten Dorfkate, die letzte erhaltene Lehmkate Berlins, lockt das Café Lehmsofa, aber gestern zog es mich weiter auf den Friedhof.
Die im Mittelalter erbaute Dorfkirche wurde Ende April 1945 von den Deutschen gesprengt, um den anrückenden sowjetischen Soldaten den Kirchturm als Mittel zur Orientierung und Beobachtung zu nehmen. Die traurigen Reste liegen in Trümmern neben der Grabstätte von Marie-Elisabeth von Humboldt, der Mutter von Alexander & Wilhelm. Sie besaß vor gut 200 Jahren das Gut Falkenberg und ließ damals die Dorfkirche im klassizistischen Stil umgestalten.
Apropos Humboldt: Gestern ließ ich mir endlich den wunderbaren alkoholfreien Gin der Spreewood Distillers schmecken. Sehr zu empfehlen. Der "Freigeist" wurde, wie seine alkoholhaltige Version auch, in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten & Museum entwickelt. Die pflanzlichen Inhaltstoffe stammen zum überwiegenden Teil aus Regionen, die Alexander von Humboldt auf seinen Forschungsreisen erkundete.