Über Wiebke

Keine “echte” Berlinerin, denn geboren wurde ich in Lübeck. Als Kind und Jugendliche war das damalige West-Berlin immer wieder Ziel von Besuchen bei der Tante. Manchmal ging es per Flugzeug von Hamburg nach Tegel, für eine Zugfahrt ohne erwachsene Begleitung war ich noch zu klein. Später dann mit Bahn, Auto, Bus oder auch per Anhalter über die Transitstrecke.

Wahnsinnig aufregend war es damals, mit der S-Bahn von Schlachtensee zum Bahnhof Zoo zu fahren. Im Europa-Center neben der Gedächtniskirche gab es echten Café au Lait in Boules. Manchmal traute ich mich auch bis Kreuzberg. Die Linie 1 fuhr noch die Stationen ab, die im Original-Titelsong des Musicals aus dem Grips-Theater besungen werden.

Als Westdeutsche konnte ich - ohne vorher ein Visum beantragen zu müssen - für einen Tag nach Ost-Berlin einreisen. Meine Besuche dort richteten sich meistens nach dem Theaterprogramm. Die beiden Bühnen Berliner Ensemble und Deutsches Theater liegen ganz nah am ehemaligen Grenzübergang Friedrichstraße. Morgens fuhr ich mit der S-Bahn “rüber”, nach der Vorstellung schaffte ich es problemlos bis Mitternacht wieder durch die Grenzkontrollen im Tränenpalast.

Bei einem dieser Besuche lernte ich den Mann kennen, mit dem mich eine kurze Ost/West-Liebe verband. Über ihn begegnete ich weiteren Menschen, die alle im Prenzlauer Berg lebten. Zwar kannte ich die DDR gut, da Lübeck im Bereich des Kleinen Grenzverkehrs lag und damit Besuche in Schwerin und Umgebung bei Bekannten möglich waren, auch nach Meißen fuhren wir oft. Aber im Jahr 1987 so tiefe Einblicke in das Leben auf der anderen Seite der Mauer bekommen zu dürfen, hat mich sehr geprägt.

Meine erste Wohnung in Berlin bezog ich erst Ende der 90er-Jahre und bewegte mich hauptsächlich innerhalb Kreuzbergs. Erst lebte ich in 61. Dann in 36. Das war mein Kiez, in dem ich für ein Musiklabel arbeitete und zu Fuß ins Büro laufen konnte. Ein Luxus in Berlin. Trotzdem zog es mich für ein paar Jahre ganz weit weg. Ich lebte kurz in New York und ein paar Jahre in San Francisco.

Als ich 2011 nach Berlin zurückkehrte, hatte sich die Stadt sehr verändert, die Mietpreise waren explodiert. Die Suche nach einer Wohnung verlief dennoch überraschend glücklich. Seit über zehn Jahren lebe ich im Prenzlauer Berg. Ganz im Norden, außerhalb des S-Bahn-Rings. Manches erkenne ich noch aus der Zeit kurz vor dem Mauerfall. Vieles hat sich verändert, wandelt sich ständig. 

Aus den Begriffen 61 und 36 für die Orientierung im großen Ortsteil Kreuzberg sind die Bezeichnungen “flaches Kreuz” und “tiefes Kreuz” geworden. So sagte ich während meiner Zeit als Fahrradkurierin meine Position im Funk an. Jede Woche rollte ich ein paar Stunden durch Berlin. Dadurch habe ich viele Ecken der Stadt wieder entdeckt oder ganz neu kennengelernt, denn bisher zog mich wenig nach Charlottenburg, Wilmersdorf, Schmargendorf. Besonders spannend waren die so erlaubten Einblicke hinter die meist fest verschlossenen Türen von Gebäuden, in Hinterhöfe, Fahrstühle oder die Ausblicke aus den obersten Etagen der neugebauten Bürotürme. Schön war es. Aber auch ohne Kurierauftrag lässt sich auf Schritt & Tritt immer wieder Neues & Spannendes in Berlin entdecken. Komm einfach mit auf eine meiner Touren.

 

Background

Früher:
Buchhändlerin
Schauspielschülerin
Presse-, Marketing- & Tourmanagerin für Bands
Fünf Jahre in New York & San Francisco gelebt & gearbeitet
Projektmanagerin im Tourismus
Jetzt:
Zertifizierte Stadtführerin Region Berlin
nach EU-Norm DIN EN 15565

DIN Zertifikat Tourist Guide Training

Selbstständig für mehrere Agenturen als Guide in Berlin unterwegs
Besucherreferentin in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen & Gedenkstätte Berliner Mauer

Weiterbildungen:
Bildungsurlaub Berlin. Die grüne Hauptstadt im August 2020

Mitglied von:
Verband der Berliner Stadtführer Berlin Guide e.V.

Logo Berlin Guide e.V.
 
 

Partner, Freunde, Lieblingsorte

Flying Roasters - denn ohne guten Kaffee geht gar nichts.
Fräulein Dickes - beste Torten im Prenzlauer Berg.
Stadtführer Claas - “waschechte” Berlin-Touren & zu hören im Berliner Rundfunk 91.4.

 

Presse/Lob

Ich freue mich über eine Rezension hier! Und wenn du lieber ein persönlicheres Lob als bei Google hinterlässt, dann freue mich mindestens ebenso sehr über eine E-Mail. Vielen Dank dafür.


 
 

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